»Ihr Gesang hat die Nachtigall berühmt gemacht. Prominente Komponisten wie Ludwig van Beethoven und Chopin haben sich von der Meistersängerin inspirieren lassen und ihren Gesang in Kompositionen nachempfunden. 120 bis 260 unterschiedliche Strophentypen beherrscht die Nachtigall, die ihren Gesang nicht nur nachts vorträgt …«
So klingt es, wenn der Naturschutzbund Deutschland die Stimme des Vogels des Jahres 1995 auf seiner Homepage begeistert vorstellt. Die außergewöhnlichen gesanglichen Eigenschaften, die die Nachtigall häufig zum beliebten Motiv in der Literatur, gerade auch in Liedtexten machten, mögen wohl den früheren Präsidenten des Bezirkstags von Schwaben, Dr. Georg Simnacher, dazu bewogen haben, einen Volksmusikpreis auszuloben, der nach dieser Sängerin benannt ist: Die Schwäbische Nachtigall.
Text: Evi Heigl
Aus drei mach zwei
Mit dem Ehrenpreis Schwäbische Nachtigall zeichnet der Bezirk Schwaben seit 1998 Gruppen und Personen aus, die sich Verdienste um die Pflege von Volksmusik, Volkslied und Volkstanz in Bayerisch-Schwaben erworben haben. Vorgeschlagen werden die Preisträger vom Arbeitskreis Volksmusik in Schwaben. Drei Nachtigallen hat man bisher pro Ehrung verliehen. Dabei wurde berücksichtigt, dass die Preisträger aus unterschiedlichen Regionen Schwabens kommen und verschiedene Arbeitsschwerpunkte in den Bereichen Lied, Musik oder Tanz haben.
Die etwa 15 cm hohe Bronzeskulptur, die der Bezirkstag in den Anfangsjahren zunächst jährlich verliehen hat, bekommen verdiente Gruppen mittlerweile im Zwei-Jahres-Turnus überreicht – eingebettet in den Tag der Volksmusik im Schwäbischen Freilichtmuseum in Illerbeuren im Landkreis Unterallgäu. Organisiert wird der Festtag vom Museum und der Beratungsstelle für Volksmusik des Bezirks Schwaben.
Bislang konnten 43 renommierte Gruppen und Einzelpersonen ausgezeichnet werden, angefangen vom ersten Volksmusikpfleger des Bezirks Schwaben, Michael Bredl (1915–1999) aus Hindelang, bis hin zur Familienmusik Althaus aus Fischen im Allgäu, die die Nachtigall zusammen mit zwei weiteren Preisträgern zuletzt im Jahr 2022 entgegennehmen durfte.
Neu ist seit diesem Jahr, dass die undotierte Ehrengabe zugunsten einer weiteren Auszeichnung ab jetzt nur noch einmal verliehen wird: Mit einem dotierten Förderpreis sollen künftig Initiativen für die Nachwuchsförderung und/oder innovative Projekte, also z. B. ein kreativer Umgang mit traditioneller Volksmusik oder inklusive und interkulturelle Ansätze in der Volksmusikpflege ausgezeichnet werden. Für diesen Preis kann man sich bewerben!
0 Kommentare