Der Wirt vom Roadamasdura: Schweinauer (Zwiefacher) aus dem Ries. Ja, auch in Schwaben gibt es Zwiefache. Im Ries und im Kesseltal, einem kleinen Bachtal am südlichen Riesrand, findet sich eine Vielzahl an taktwechselnden Tänzen, die im Ries Schweinauer und im Kesseltal Schleifer genannt werden. Bis in die 1960er-Jahre gab es auf den Tanzböden die Praxis des Aseng (also Ansingen): einer aus der Schar der Tanzenden stimmte einen Tanzvers an, in den alle einstimmten. Diese Melodie wurde dann von den Musikanten dreimal nachgespielt und es wurde dazu getanzt. Dann folgte wieder ein gesungener Vers mit Nachspiel. So ging das eine ganze Weile im Wechsel von Singen und Tanzen fort. Auf diese Weise konnten die Tänzerinnen und Tänzer das Tanzprogramm selbst bestimmen. Vorausgesetzt natürlich die Musikanten konnten alle Melodien nachspielen. Das funktioniert übrigens mit allen Tanzliedern. Probiert es doch selbst einmal aus. Ihr werdet staunen, welche Dynamik sich da plötzlich in Gang setzt.
Es war ein Pfalzgraf
Die 88-jährige Maria Niedermaier aus Aschau am Inn trug aus dem Gedächtnis 18 Strophen des historischen „Pfalzgrafen-Liedes“ vor.
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