Die Huber Gerti steht erleichtert vor dem Ergebnis, den für das Erntedankfest wunderbar geschmückten Tischen mit den Produkten aus regionalen Gärten und Landwirtschaft, dem Thanksgiving-Day global. Tagelang ist sie Supermärkte abgefahren, um die Lebensmittel zu finden und zu kaufen. Nun ist sie zufrieden und präsentiert im Namen des Obst- und Gartenbauvereins ihr Werk, das in der Jetztzeit angekommen ist:
Orangen aus Marokko, Wein aus Burgund, Tomaten aus Spanien, türkische Haselnüsse, Nudelprodukte aus Mailand, Eier (biologische) aus dem Vital-Food-Center, Nordsee-Fisch, Weißkraut aus Polen, Frühkartoffeln (Erdäpfel) von der Donau, Reherl aus Tschechien, einen Laib Brot vom Seidl-Bäck, Kohl aus dem Alten Land, Kirschen vom Bodensee, Marmeladen vom hiesigen Obst- und Gartenverein, Bananen aus Brasilien, Radieschen aus ihrem Garten.
Dekoriert ist die Bühne mit permanent blinkenden Leuchtgirlanden aus den USA, echten Hopfendolden aus der Hallertau und Blumenschmuck von der Gerti. Leider fehlen Kürbisse, die wurden alle für Halloween reserviert. Naja, einfach künftig früher ordern, Tradition lebt und Heimat verändert sich, man lernt nie aus. Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins begrüßt, der Bürgermeister würdigt, der Kinderchor singt Spannenlanger Hasel nudeldicke Dirn, gehen wir in den Garten, schütteln wir die Birn. Und Gerti fragt sich, warum sie mittlerweile so wenig Helfer hat, und wo denn das lokale Obst sein könnte. Trotzdem ist sie hoffnungsvoll: Vielleicht gibt’s mal ein Thanksgiving-Day dahoam.
Gisela und Herbert Pöhnl
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