Mundartlieder müssen nicht nur regionale Inhalte haben, sondern können alles und jedes besingen, das ganz normale Leben, so wie es auch anderswo gelebt wird. So ist es auch bei diesen bairischen Liedern von Maxi Pongratz aus Oberammergau. Der rheinische Rezensent findet sich besonders im „Ordnungslied“ wieder, in dem die Unordnung in einem Sammlerhaushalt, aber auch im Kopf des Sammlers besungen wird, vor allem wenn die Muße zum Aufräumen fehlt. Der Titelsong handelt davon, dass uns die Ängste in der Bahn halten, dafür sorgen, dass wir immer vorsichtig den sicheren Weg suchen, der uns aber auch daran hindert, dass es richtig vorwärtsgeht. Im kürzesten Lied wiederholt Pongratz dreißigmal „Und i hob ma scho wieder mein Kopf o g’haut“, warum auch immer. Jedenfalls merkt man nicht nur an diesem Lied, dass die Mundart ihre unverwechselbare Stimmung transportiert, so auch hier: „I bin geborn und i kon mi gar ned erinnern, dass mi wer gfrogt hat, ob i gern geborn werdn dad.“ Obwohl das Album ohne seine Band Kofelgeschroa aufgenommen wurde, ist es dennoch kein reines Soloalbum, denn neun Kolleginnen und Kollegen sorgen zusammen mit dem Multiinstrumentalisten durchweg für einen vollen Bandsound.
Michael A. Schmiedel
„Hollare, hollari, ja der Lenz, der bin i“
Neue Heimat für Geburtshaus und Lebenswerk von Paul Friedl (1902–1989)
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