Wenn ein Brief vom Finanzamt im Briefkasten liegt, dann ist das selten schön, wenn aber der Postbote gleichzeitig ein Kuvert von den Perlseern einschmeißt, dann ist zumindest klar, welches Kuvert als erstes geöffnet wird. Ui, eine CD und ein Liederband sind drin. Nichts zum Downloaden oder Streamen und ein handgeschriebener Brief. Bin ich jetzt altmodisch, weil mir das gefällt!? »Für die Volksmusik schlägt unser Herz, deshalb hatte sie oberste Priorität. Das ›moderne‹ soll in CD und Notenform spätestens nächstes Jahr folgen.« Hurra! Weltoffen, baumfest verwurzelt, klug und gschickt. Noch bevor ich einen Blick riskiere oder die CD einlege bin ich schon begeistert – von der Aufmachung sowieso (da hatten wohl die Burschen von der Kapelle So&so rund um Wasti Höglauer einen gehörigen Anteil). Aber jetzt: Mmmhh … direkt, frisch und authentisch kommen sie daher, die Aufnahmen, mit klitzekleinen Ecken und Kanten, wie das Sänger- und Musikantenleben eben so ist. Mal tänzerisch, mal luusad mit gut zusammengespielten und -gesungenen Klangfarben gestalten Michaela Brückner, Christina Maier, Susanne Wiesner, Hans Wiesholzer und Ludwig Biegel die 18 Stücke und Lieder der CD. Der ganz überwiegende Teil stammt aus ihrer Feder, die Arrangements sowieso. Was für ein Geschenk, wenn einem so viel stilvolle Kreativität beschieden ist. Und wie uneigennützig, uns daran teilhaben zu lassen. Im Perlseer Liederband finden sich obendrein die Noten und Texte zu zwölf Liedern, die in den 15 Jahren entstanden sind. Ich bin mir sicher, dass so manches Eingang bei anderen jungen Gesangsgruppen findet. Ich kann mich grad gar nicht entscheiden, welches mein Lieblingslied ist. Vielleicht hören und lesen Sie selber rein – Sie werden es auf keinen Fall bereuen!
Roland Pongratz
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