Impressionen
Text und Foto: Gisela und Herbert Pöhnl
An der Talstation sammeln sich Musikanten, Sänger und viel Publikum für das Arisingen und -musizieren am Arber im Bayerischen Wald, der Heimat dieser Musikgattung. Die Veranstaltung im Bergwirtshaus wird ohne Dekoration und Moderation, ohne Bierzeltdruck, Prositgeplärr, Kitsch und Mitklatschverpflichtung auskommen. Aber mit Brotzeit, Bier, Plaudern, Gelächter, viel Servus und Umarmungen. Dann geht’s los.
Überwältigend dringen die langgezogenen Töne vor, mehrstimmig, erst leise, wie aus dem Innerstem kommend, über- und untertonig, ein mehrstimmiges Klangerlebnis, emotional, fast meditativ. Melodien ohne Worte, die in ihrer Einfachheit und Kraft sogar Nichtsänger aktivieren. Wenn dann die Lindberger oder Konzeller Ari oder der Woidhirta raumfüllend, chormäßig, kraftvoll klingen, ist das Magische, selten Gewordene, das Innere der Volksmusik spürbar.
Dann geht’s hinauf zum Gipfel, man formiert sich, jemand wird sachte dirigieren, wohltuend humorig und entspannt und der kühle Oktoberwind teilt immer wieder die Wolken für einen grandiosen Fernblick. Da hinaus melodieren und schweben die Ari’n. Hinauf in die Oberpfalz, raus ins Niederbayerische, und über die Talstation rüber ins Böhmische. Musik ist jetzt Wärme, die eindringt, wie ein Schluck Bier nach einer Wanderung, wie ein Kompliment, ist ein Gemeinschaftserlebnis ohne das Früher-wars-schöner, einfach nur ein gemeinsames Summen, Brummen, Jodeln und Singen, getragen und umrahmt von Bläsern, Ziachspielern, Geigern und vom Himmel.
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