»Mit einer Tracht sieht man halt aufgeräumt aus«, sagt der Verkäufer des Trachtenshops schon immer und allen. Es ist Tradition und, das musste kommen, die echte Heimat. Und mittlerweile, auch das musste kommen, nachhaltig produziert, naturschonend und klimafreundlich. Und Handarbeit, echte.
Die Materialfrage: »Hier, das ist Hirschleder, wir haben aber auch Schweinslederjanker oder, da vorne, Hosen aus Rindsleder, immer aus biologischer Haltung. Für die Schuhe ist das Kängurufell ideal, weil elastisch und widerstandsfähig und momentan günstig.
Wenn Sie es oberbayerisch mögen, muss ein Gamsbart am Hut sein, hier sind besonders schöne. Der stammt vom Jenner, dieser hier aus dem Werdenfelser Land. In Niederbayern gilt die Spielfeder des Auerhahns als gleichwertig!«, doziert der Verkäufer.
Die Knöpfe am Janker müssen aus Hirschhorn sein, selbstverständlich. Sehr schick ist die Kombination mit einer Krawatte mit Hirschmotiv. Und die Wadlstrümpf, der Verkäufer bückt sich, sucht, findet, hier, aus Original Schafwolle. Er zieht und drückt das Objekt und erklärt, dass diese Wolle von freilaufenden Schafen sei und deshalb eben ein langlebiges Wohlfühlgefühl garantiere.
Für die Tasche eignet sich eine Rosshaarummantelung. Das sei regenabweisend, wenn es gut gemacht ist, wie dieses Prachtexemplar hier. Die Tasche war früher mit Horn dekoriert, das war Avantgarde, heute mit ebbs vom Hirsch.
Was fehlt noch? Er, der Berater, Heimatkundler und Verkäufer, er kennt das Brauchtum bestens und gibt es gerne kund: Ein Zahn einer Wildsau, eines Keilers, das ist enorm symbolisch, richtig naturnah, eine Edelzierde für den Charivari und momentan sogar im Angebot. Im Gegensatz zu Bärenkrallen, aus Kanada, aktuell mit einem Importverbot belastet. Aber es seien noch Reststücke im Lager. Und wie wär’s mit einem Täschchen aus Fischleder, elegant, exklusiv, global, brandaktuell?
So, das macht dann … er wird jetzt tierisch ernst …
Gisela und Herbert Pöhnl
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