Wir trauern um unsere liebe und geschätzte Freundin, unser Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied Monika Fanderl (1945–2024). Moni erblickte in Bischofswiesen die Welt und wurde in Ramsau getauft, sie war die Tochter der Lisl und des Wastl Fanderl, sie absolvierte ein Harfenstudium an der Musikhochschule München und war Mitglied im Familienensemble der Fanderls, sie schloss die Ausbildung zur Ergotherapeutin ab und war schließlich langjährige Arztassistentin im Zillertal/Tirol.
Ihre Liebe besonders zur alpenländischen Volksmusik und – weit darüber hinaus – zu vielen künstlerischen Ausdrucksformen waren vorbildhaft, ihre starken zeit-, kultur- und kunstgeschichtlichen Interessen prägten ihr Leben. Sie war auch eine großartige Fotografin, erfreute sich an allen Schönheiten des Lebens und hatte ein Faible für außergewöhnliche Lebensgeschichten und menschliche Schicksale.
Ihre enge Beziehung zu ihren Eltern, zu Lisl Fanderl, der herausragenden Strickkünstlerin, und zu Wastl Fanderl, dem legendären Volksliedsänger und -sammler und oberbayerischen Volksliedpfleger, war bewegend und großartig. Sie war auch die Mentorin der bisher einzigen wissenschaftlich fundierten Biographie über „Wastl Fanderl. Volkskultur im Wandel der Zeit“ (Salzburg: Otto Müller 2012). Moni Fanderl lebte in Bergen und Frasdorf im Hause ihrer Eltern, sodann im Zillertal und in ihren letzten Jahren im Salzburger Nonntal. Nach langer Krankheit ist sie nun in ihrer Wahlheimat Griechenland auf Patmos gestorben, wo sie auch ihre letzte Ruhestätte finden wird. Unser Schmerz über den Verlust dieser außergewöhnlichen und charismatischen Frau ist sehr groß, die Erinnerung an sie ist höchst lebendig.
Sie ruhe in Freiheit und Frieden!
Univ. Prof. Dr. Karl Müller
für den Salzburger Musikverein. Dialoge zwischen Klassik, Moderne und Volksmusik, im Juli 2024
Fotos: Georg Antretter
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