Zingarissimo

Matthias Well, Maria Well und Vladislav Cojocaru

1. Februar 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Wenn eine CD den Untertitel Brahms und seine Liebe zur ungarischen Volksmusik trägt, dann lässt das schon mal aufhorchen. Und wenn man weiter liest, dass sich die Geschwister Maria und Matthias Well, beide klassisch ausgebildete Sprösslinge der hoch musikalischen Well-Familie, mit dem moldavischen Akkordeonisten Vladislav Cojocaru zusammengetan haben, um in die Welt der hinter so mancher klassischen Komposition steckenden ungarischen Volksmusik einzutauchen, dann ist das schon einen Tipp in der Rubrik Ohrenschmaus wert.

Schon in früher Kindheit kamen Maria und Matthias Well durch ihren aus der ungarischen Stadt Balassagyarmant stammenden Großvater mütterlicherseits in Berührung mit der stark von Sinti- und Roma-Musik beeinflussten ungarischen Volksmusik. Dass sich dort auch große Komponisten wie Antonin Dvorak oder Johannes Brahms ihre Inspirationen geholt haben, ist bekannt und gibt Musikerinnen und Musikern immer wieder Impulse, diesen Wurzeln musikalisch nachzuspüren. So auch den Well-Geschwistern Maria (Cello) und Matthias (Geige), die in Vladislav Cojocaru einen kongenialen Mitspieler gefunden haben.

Gemeinsam spielen sie sich in das volksmusikalische Erbe von Klassikern wie dem Ungarischen Tanz Nr.5 von Brahms, aber auch von nicht ganz so bekannten Stücken wie Schön Rosmarin von Fritz Kreisler hinein. Dadurch, dass das hochmusikalische Trio seine Vorlagen in seinem ganz eigenen musikalischen Stil interpretiert, holt es auf genussvolle Weise den volksmusikalischen Charakter der ihnen ursprünglich zugrunde liegenden Originale heraus.

Eine virtuos eingespielte CD Zingarissimo, die einem mit ihren ausgeklügelten Arrangements, ihrer sensiblen Interpretation und einer immer wieder ausbrechenden energiegeladenen Feurigkeit im Spiel auch bei mehrfachem Anhören immer wieder überraschende und genussvolle Hörerlebnisse bietet.

Traudi Siferlinger

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