Wenn Musik auf Reisen geht, ist es wichtig, dass ein Instrument eine Tasche oder einen Koffer hat, mit dem es leicht zu transportieren ist. Oder es ist so klein und handlich, dass es in die Handtasche passt. Da schon immer gerne im Freien musiziert wurde, haben sich bei vielen Instrumenten reisetaugliche Varianten entwickelt. Als Beispiele seien hier die Klappzither, der Csakan – eine in der Biedermeierzeit entstandene Spazierstockflöte – oder auch das Teleskop-Alphorn aus Carbon genannt. Bei den Blechblasinstrumenten gibt es eine Reihe von Reisevarianten, bei denen durch eine engere Wicklung des Rohrs deutlich kleinere Instrumente entstehen. Auch bei den Gitarren gibt es diverse kleinere Ausführungen, die sich zur Mitnahme eignen. Oder man nutzt gleich eine Ukulele, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. Als günstiges, unverwüstliches Kunstharz-Instrument bis hin zum edlen, handgemachten Vollholzinstrument findet man bei Ukulelen ein breites Angebot. Zudem gibt es noch die sogenannten Hosensack-Instrumente wie Maultrommel, Okarina, Schwegel, Mundharmonika und Nasenflöte. Einige davon findet man im gut sortierten Musikalienhandel.
Text und Fotos: Petra Böhm
Gründer und Herz der Wanderlehrgruppe war Fritz Herrgott (1922–1992). Als ehemaliger Singleiter bei den Latter Days Saints-Scouts (Mormonen), dem Jungvolk und bei der Hitlerjugend war er in den 1940er-Jahren Student an der Münchner Universität. Nach einer Vorlesung von Kurt Huber habe dieser ihn damals auf die Möglichkeiten von Volkslied-Forschung und -Pflege »im Zusammenhang mit einer umfassenden Volkstumspflege« [Herrgott 1964, 147] aufmerksam gemacht und habe versucht, Fritz Herrgott für diese Arbeit zu begeistern.
Studentische Gruppe zur Pflege des bayerischen Liedgutes
Unter Herrgotts Leitung entstand schließlich tatsächlich eine studentische Gruppe »zur Pflege des Bayerischen Liedgutes«, die sich seit etwa 1946 im Gebäude des jetzigen Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege bzw. dessen Landesstelle für Volkskunde traf und sich mit bayerischen Liedern und Tänzen beschäftigte.
Aufbewahrung
Natürlich kann man sein Instrument einfach so in der Hand tragen. Zum besseren Schutz bietet sich aber doch eine Hülle oder ein Koffer an. Auf der Suche nach einem Hersteller für Instrumentenkoffer bin ich allerdings auf ein ganz anderes interessantes Projekt gestoßen. Unter dem Motto »abgefahren in München« produziert die Münchner Firma Pulpo verschiedene Taschen aus abgefahrenen Fahrradschläuchen. Die Idee, aus dem Material auch Gitarrentaschen zu produzieren, lag also nahe.
Anton Curths, ein Mitarbeiter des Musikaliengeschäfts Hieber Lindberg, konnte den Kontakt einfädeln. Die ursprüngliche Idee war, aus dem Material eine Gitarrentasche herzustellen. Leider war das Material zu schwer und das Projekt ließ sich nicht realisieren. Dafür konnte aus dem Material aber ein sehr schöner, praktischer Gitarrengurt entwickelt werden. Jeder Gurt ist ein Unikat und wird nur für Hieber Lindberg produziert. So entstand eine einzigartige Kooperation zwischen dem sozialen Projekt Pulpo und dem Musikhaus Hieber Lindberg, das in München schon lange ansässig ist. Schon im Jahre 1884 wurde das Musikgeschäft mit angeschlossenem Musikverlag von dem Geiger und Hofmusiker Max Hieber (1856–1914) gegründet und war lange Zeit in der Kaufingerstraße zu finden.
Die Ernst Lindberg GmbH wurde 1924 von Konsul Lindberg gegründet und bot neben Musikinstrumenten und Noten auch Schallplatten und Unterhaltungselektronik an. Die Fusion der beiden Firmen erfolgte dann 2006. Das Geschäft befindet sich seitdem in der Sonnenstraße 15. Dies in Kürze zur Firmengeschichte. Näheres findet der interessierte Leser unter www.hieber-lindberg.de
Die aus reycelten Fahrradschläuchen hergestellten Gitarrengurte Escolar
Aller guten Dinge sind drei
Die Firma Pulpo ist ein Gemeinschaftsprojekt von drei Münchner sozialen Betrieben und der Künstlerin Naomi Lawrence. In der Werkstatt von Dynamo Fahrradservice werden alte Fahrradschläuche recycelt und anschließend in der Nähwerkstatt von Netzwerk Geburt und Familie zu exklusiven Taschen und Accessoires verarbeitet. Die Straßenzeitschrift BISS übernimmt für die Pulpo-Mitarbeiterinnen eine jährliche Job-Patenschaft.
Ziel und Zweck von Pulpo ist es, Arbeitsplätze für ehemals arbeitslose und benachteiligte Menschen zu schaffen. Soziale Nachhaltigkeit und aktiver Umweltschutz durch das Recyceln von Wertstoffen sind dabei ebenso wichtig wie ein kreatives Arbeitsklima und die handwerkliche und gestalterische Qualität der Produkte. So lautet die Beschreibung des Projekts.
Ein Dank geht an die Firma Pulpo, die bereitwillig ihre Pressetexte und Bilder zur Verfügung gestellt haben und an die Mitarbeiter des Musikhauses Hieber Lindberg die beim Erstellen der Fotos behilflich waren.
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