»Not störb«, simst Franzl und gleitet in seine Hängematte, für Stunden, hat er sich vorgenommen. Dösen, Zeitung lesen, spekulieren, alles garantiert ungestört.
Auf die SMS vom Max, obwohl störend, reagiert er aus Freundschaft. Max ist im Stau, hat mindestens schon eine Stunde Verspätung und braucht Trost, wenigstens digitalen. Er ist mit dem Wohnmobil nach Sizilien unterwegs, zum Genießen, Relaxen und Nichtstun, zum Zeit vergehen lassen, alles selbstverständlich im Einklang mit der Natur.
Franzl: »Wird’s heute noch was mit Stellplatz, mit Anschluss, mit Aufbau?« Er muss grinsen, hat er es doch schon immer gewusst: Dahoam ist halt dahoam, Freiheit gibt’s nur am Kanapee und in der Hängematte.
Auch Max’s Gattin telefoniert und simst unentwegt und wird immer gestresster wegen der Sprachprobleme, des schrumpfenden Akkus, der wachsenden Verspätung und überhaupt. Und weil irgendwas klappert am Landscape-Explorer-Mobil, mittlerweile permanent.
Franzl legt das Handy weg, schlendert eine Gartenrunde, gönnt sich ein Pils und denkt an Sizilien, neidlos, bevor er, leicht hängematten-schaukelnd, einnickt. Geweckt wird er vom verzweifelten Max: »Schranke zu, suchen Stellplatz in der Pampa, irgendwo, Nomanden haben’s schwer. Heute keine Hängematten mehr. Zum Glück sind wir autark.«
Franz legt das Handy endgültig weg, er will’s nicht mehr hören. Er bevorzugt den Einklang mit sich selbst, das Abschalten, das Tut-gut-Gefühl. Das Gegrillte ist fast fertig, die Zeitung ist ausgelesen, die Sonne strahlt südländisch. Und Max wird übermorgen schreiben, dass alles perfekt ist, Wetter, Essen, Landschaft und, gottseidank, die mobile Heimat.
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