Die Alpenländische Volksmusikakademie

Ein erfolgreiches Projekt am Tiroler Landeskonservatorium!

21. April 2024

Lesezeit: 4 Minute(n)

Text: Anna-Lena Larcher Fotos: Seesick Visuals, Tiroler Landeskonservatorium

Seit 2022 gibt es mit der Alpenländischen Volksmusikakademie am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck einen Ort, wo traditionelle Volksmusik nicht nur gespielt, sondern gelebt wird. Es geht dabei um die pure Freude am Musizieren, um das Eintauchen in die Vielfalt der Volksmusik. Die Akademieteilnehmer begeben sich auf eine musikalische Entdeckungsreise, bei der sie nicht nur Klänge, sondern auch neue Facetten ihrer eigenen musikalischen Leidenschaft erleben können. Aus Gesprächen mit ihnen geht hervor, dass im Zentrum der Ausbildung der gemeinsame Austausch in der ­Gruppe steht.

»Volksmusik ist etwas Lebendiges, das spürt man. Alle sind Feuer und Flamme – es sprudelt geradezu aus uns TeilnehmerInnen heraus.«

[Martina Kröll-Troppmair, Harfenistin/ Sängerin, berufstätig]
Abschlussabend des Moduls Volksmusik begleiten im Restaurant Kunstpause in Innsbruck

Tiefe Einblicke in die Welt der Volksmusik

Dieser Lehrgang ist mehr als nur eine musikalische Ausbildung. Er ermöglicht intensive Beschäftigung mit der alpenländischen Volksmusik – von ihren historischen Wurzeln bis hin zu zeitgenössischen Ausdrucksformen. Die Motive für die Anmeldung zu diesem Lehrgang sind so vielfältig, wie die Teilnehmenden selbst. Auch für berufstätige Volksmusikanten stellt die Alpenländische Volksmusikakademie eine Möglichkeit dar, ihren persönlichen Horizont in diesem Fachbereich zu erweitern und sich vertieft mit ihrem Hobby auseinanderzusetzen.

»Durch die Lehrveranstaltungen und den Input der verschiedenen Referenten konnte ich mein theoretisches Wissen maßgeblich erweitern.«

[Anna Schweigl, Harfenistin, berufstätig]

Durch den Lehrgang können die Teilnehmer in verschiedenste Bereiche der alpenländischen Volksmusik hineinschnuppern und sich in einer Gruppe Gleichgesinnter weiterbilden. Das Angebot richtet sich auch an Musiklehrer oder Studenten, die ihren Horizont in Sachen Volksmusik erweitern wollen. Für viele der Teilnehmenden war besonders der Austausch mit anderen Volksmusikbegeisterten ein Grund, sich zur Alpenländischen Volksmusikakademie anzumelden.

Individuelle Gestaltung der eigenen volksmusikalischen Reise

Der Modulaufbau der Akademie ermöglicht es, die eigene musikalische Reise individuell zu gestalten. Vom Begleiten auf verschiedenen Instrumenten, Singen, Musizieren bis hin zu Tanzen, Komponieren, Arrangieren und Volksmusik managen. Es bieten sich dadurch interessante Chancen und vielerlei Möglichkeiten neue Dinge auszuprobieren.

»Beim Modul Volksmusik managen wusste ich zu Beginn nicht genau, was mich erwarten würde. Diese anfänglichen Vorbehalte waren aber schnell wie weggeblasen.«

[Martina Kröll-Troppmair]

Neben den musikpraktischen und musiktheoretischen Modulen widmet sich ein Bereich der Ausbildung auch dem wichtigen Thema Volksmusik managen. Die Teilnehmer bekommen dabei Einblicke hinter die Kulissen großer und kleiner Veranstaltungen oder setzen sich mit Themen wie Medienarbeit oder Moderation auseinander. Auch die Bereiche Urheberrecht, Steuerrecht, Sponsoring und Haftungsfragen werden ausführlich beleuchtet.

Volksmusikexperten aus dem Alpenraum als Lehrende

Die Formierung des Dozenten-Teams ist unkonventionell. Es setzt sich aus leidenschaftlichen Experten, die in verschiedensten Bildungseinrichtungen Tirols, aber auch in anderen Bundesländern Österreichs und dem benachbarten Bayern (Universitäten, Hochschulen, Konservatorien, Musikschulen, etc.) ihr Können und Wissen an Interessierte weitergeben, zusammen. Ihre jahrelange Erfahrung und Hingabe zur regionalen Musiktradition machen den Lehrgang zu einem einzigartigen Weiterbildungsangebot im Alpenraum.

Praxisnahes Lernen und Ensemble-Erfahrung

Es wird großen Wert auf praxisnahes Lernen gelegt. Gruppenmusizieren, Gesang, Tanz, Arrangement, und Begleitung stehen im Fokus. Im künstlerischen Gruppenunterricht wird besonders die Improvisationsfähigkeit im spontanen Zusammenspiel gefördert.

»Gerade das gemeinsame Musizieren mit den KollegInnen war etwas, was mir in besonders positiver Erinnerung geblieben ist. Das spontane Bilden von kleinen Gruppen in verschiedenen Besetzungen – so funktioniert Volksmusik in der Praxis!«

[Andreas Lackner, Harmonikaspieler, Studierender PHT]
Peter Margreiter, Obmann des Tiroler Volksmusikvereins, ist Leiter der Alpenländischen Volksmusikakademie am Tiroler Landeskonservatorium

Foto: Seesick Visuals

Dozent Reinhard Gusenbauer von der Anton Bruckner Privat­universität beim Ensembleunterricht mit Akademieteilnehmern in Innsbruck

Abschluss der Alpenländischen Volksmusikakademie

Vor den zukünftigen Absolventen der Alpenländischen Volksmusikakademie liegt noch ein Semester, bevor sie nach erfolgreichem Abschluss aller Module, mit einem Diplom belohnt werden. Die feierliche Abschlussveranstaltung mit Verleihung der Akademie-Diplome wird am Dienstag, 25. Juni 2024 (20 Uhr) im ORF Landesstudio Tirol stattfinden.

Die Akademieteilnehmer sind mit unterschiedlichsten Erwartungen und Zielen in die Lehrveranstaltungen gestartet, doch in einem Punkt sind sich alle einig: Die Alpenländische Volksmusikakademie bietet mehr als nur einen Lehrgang – sie eröffnet eine Welt voller tiefgehender musikalischer Möglichkeiten und interessanten Entdeckungen gemeinsam mit anderen Volksmusikbegeisterten.

Die Anmeldephase für den nächsten Turnus startet im April! Wer im Herbst in den nächsten Lehrgang oder einzelne Module der Alpenländischen Volksmusikakademie einsteigen möchte, kann sich bis 15. Mai 2024 unter www.konstirol.at/studien-curricula/anmeldungen/ anmelden. Nähere Informationen sind bei der Lehrgangsleitung erhältlich: peter.margreiter@kons.tsn.at.

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Eckdaten der Alpenländischen Volksmusikakademie

Studiendauer: Vier Semester

Umfang: Für Pflicht- und Wahlpflichtfächer sind im Curriculum Lehrveranstaltungen im Ausmaß von 30 ECTS-Anrechnungspunkten vorgesehen. Eine Anerkennung von Studienleistungen in anderen Studien des Tiroler Landeskonservatoriums ist möglich.

Zulassung: Feststellung der musikalischen Begabung und Vorbildung im Rahmen eines Fachgespräches und Vorspiels (entfällt für Studierende des Tiroler Landeskonservatoriums mit zentralem künstlerischen Hauptfach und für Lehrkräfte der Tiroler Landesmusikschulen).

Zielgruppe: Interessierte Volksmusikanten, Pädagogen und Studierende. Der Lehrgang Alpenländische Volksmusikakademie soll zudem ein ergänzendes Ausbildungsangebot für Studierende des Tiroler Landeskonservatoriums, Musikgymnasiasten und IGP-Studierende der Universität Mozarteum darstellen. Auch Lehrpersonen der Landesmusikschulen und des Tiroler Landeskonservatoriums können den Lehrgang oder einzelne Module/Vorlesungen im Rahmen des Fortbildungsangebotes des Landes Tirol besuchen. Weitere Informationen, Curriculum und Anmeldung (bis 15. Mai 2024): https://www.konstirol.at/studien-curricula/

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