editorial

zwiefach #04-2023

30. Juni 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

»Diejenigen, die nicht reisen, sterben langsam, wer nicht liest, wer keine Musik hört, wer keine Gnade in sich selbst findet.«

Pablo Neruda (1904 – 1973)

Liebe Sänger & ­Musikanten, liebe Leserinnen & Leser!

Keine Ahnung, wie oft ich den Spruch »Hättst liaba Blockflötn glernt, gell!?« schon gehört habe, wenn ich mit meiner Volksharfe auf der Schulter vom Parkplatz zum Wirtshaus, vom Erdgeschoss in den 2. Stock oder hinauf auf die Kirchenempore unterwegs war. Natürlich ist so eine Harfe nicht ganz leicht und ein wenig unghampert ist sie auch – sogar beim Autokauf muss man auf ihre Dimensionen Rücksicht nehmen –, aber gegen eine Blockflöte möchte ich sie trotzdem nicht eintauschen. Zu viele gemeinsame Erinnerungen verbinden uns. Ja, tatsächlich wir haben schon allerhand miteinander erlebt und auch schon so manche Strapazen gemeinsam durchgestanden: Flugzeugflüge, Gondel- und Sesselliftfahrten, Ruderbooteinsätze, Ausflüge mit Straßen- und U-​Bahnen, kilometerlange Gewaltmärsche durch autobefreite Altstädte, Festzüge auf Pferdekutschen, Unimog- und Jeep-​Fahrten hinauf auf einsame Berghütten und gar nicht erst an den Trennungsschmerz zu denken, wenn die Gute in der ungemütlichen Ladeluke eines Omnibusses verstaut werden musste. Das schweißt zusammen!

Und auch mit meinen Mitmusikern vereinen mich diese Reiseerlebnisse. Da gibt’s viele schöne Geschichten, die bei der passenden Gelegenheit dann wieder aufgetischt werden. Zusammen unterwegs sein, heißt gemeinsame Zeit verbringen, gemeinsame Erfahrungen machen, gemeinsame Erinnerungen teilen. Und eigentlich sind ja Musikanten, Sänger und Tänzer immer irgendwie unterwegs, zur Probe, zum Auftritt, zum Zuhören … lauter kleine Reisen, die gut geplant sein wollen. Wer holt wen wann wo ab? Welche Instrumente passen ins Auto? Da gibt es ja wahre Verlademeister, die Instrumente in ihrem Gefährt stapeln können, wie andere Obstkistl. Hatte man vor wenigen Jahren noch alle Musikinstrumente in sperrigen hölzernen Kisten und Kästen, gibt es jetzt Rucksäcke und Gigbags – also stark gepolsterte Taschen –, in denen man sie bequem auf dem Rücken zur nächsten Alm, zum entfernt gelegenen Wirtshaussaal oder einfach nur heimtragen kann. Und ja, auch für die Harfe gibt’s ein Hilfsgerät, kleine Wägelchen, ähnlich wie Sackkarren, auf die man sie montieren und rumkutschieren kann – wenn man das mag.
Sie sind hoffentlich in den nächsten Wochen und Monaten auch viel unterwegs, im Urlaub und vielleicht auch beim Singen, Tanzen, Musizieren oder einfach beim Musik erleben. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie dabei viel Freude und immer die passende Ausrüstung zur Hand haben – und dass Sie immer wieder gesund nach Hause kommen.
So, und jetzt wünsche ich Ihnen beste Unterhaltung und reichen Erkenntnisgewinn beim Lesen der vorliegenden »zwiefach«.

Mit sommerlichen Grüßen,

Ihr Roland Pongratz

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