Fußgängerzonen und Straßenmusik – sie gehören untrennbar zusammen. Doch wann hat es eigentlich angefangen, dieses Musizieren für kleine Spenden, das vielerorts das Stadtbild prägt? Welchen Stand hatten „fahrende Musikanten“ früher und wie hat er sich entwickelt? Diesen und weiteren Fragen widmet das Bayerische Nationalmuseum in München seine aktuelle Studioausstellung „Straßenmusik. Fahrende Musikanten und ihre Instrumente“.
Tatsächlich standen „fahrende Spielleute“ am Rande der Gesellschaft, und wurden doch zu bestimmten Gelegenheiten gebraucht. Ihre Instrumente gehörten vielfach Gattungen an, die einst in der Sakralmusik, an den Höfen oder im Bürgertum hohes Ansehen genossen hatten, das später aber empfindlich sank. Genauso war jedoch ein Wiederaufstieg möglich, etwa unter der Mode der Schäferromantik des Rokoko.
„Fahrenden Musikanten“ des Mittelalters und der Neuzeit haftete ein Image von Freiheit, Ursprünglichkeit und Vitalität an, das allerdings selten der Realität entsprach. Vielmehr trieb sie meist die Not aus strukturschwachen in wohlhabendere Gebiete, wo sie unter strikten Reglementierungen nur mit Glück mehr als die Reisekosten zusammenspielen konnten. Gleichzeitig spielten sie eine wichtige Vermittlerrolle im kulturellen Austausch zwischen Regionen und Gesellschaftsschichten.
Die Studioausstellung des Bayerischen Nationalmuseums präsentiert einige Instrumente „fahrender Musikanten“, wie Sackpfeifen, Drehleiern, ein Hackbrett, eine Cister fahrender Bergknappen und mechanische Instrumente aus dem Bereich der Drehorgel. Ergänzt werden sie durch Bildquellen vom kunstvoll bemalten Fächer über Figuren bis zu hölzernen, geprägten Spielsteinen.
Detaillierte Hintergrundinformationen zur Entstehung von Straßenmusik bieten monatlich angebotene Führungen zur Ausstellung. Die nächsten öffentlichen Führungstermine sind Sonntag 17.12.2023 und Sonntag 7.01.2024.
Die Ausstellung läuft noch bis 31. März 2024. Weitere Informationen finden sich unter https://www.bayerisches-nationalmuseum.de/besuch/ausstellungen/strassenmusik.
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