»Von meinem größten Idol«

Kasperl-Kolumne, November 2023

31. Oktober 2023

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Liebe fleißige, ehrbare, tugendsame Bevölkerung,

hab ich euch schon von meinem größten Idol erzählt? Net, oder? Da glauben ja viele, der Döblinger Kasperl tut immer so frei und frech, aber in Wirklichkeit macht er bloß seine Vorfahren nach, den Wiener Hans Wurscht oder den Kasperl Larifari vom Grafen Pocci. Oder gleich den Till Eulenspiegel? Nix gegen diese verehrten Kollegen. Reschpekt, jaja, aber als Vorbilder eignen die sich auch nicht wirklich, auch nicht andere kasperlhafte Figuren wie naja der Chaplincharlie oder Hillterence. Noch lieber als wie Kasperln tu ich nämlich nix. Also gar nix. Arbeitsvermeidung ist ja stets das oberste Prinzip. Mein Vorbild ist von daher der »schlafende Hirtenjunge«. Der hängt in der Schack-­Galerie in München und ist gemalt worden vom Franz von Lenbach (übrigens 1860, schon deswegen ist mir das Bild sympathisch). Dieser Bub macht genau das Richtige: Nix. Aber er erfüllt dabei voll sein Jobprofil. Das ist nämlich der Idealfall für den gehobenen Nixtuer, wenn er beim Faulsein einen Derfschein hat. Dann verbieten sich jegliche typischen Deppenkommentare wie »Tust scho wieder nix?« oder »So schee mecht i’s aa amoi ham.«. Und wenn sie doch erschallen, dann hat der Hirtenjunge ja seine Schalmei, damit er auf den Schmarrn pfeifen kann.
Tüdelü!

Euer Kasperl

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